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Vorteile der 3D-Planung im Bauwesen

Digitale Planungsmethoden sind bei Architekten und Ingenieuren seit Jahrzehnten Standard. Mittlerweile wird seit einigen Jahren in der Immobilienwirtschaft verstärkt nach 3D-Gebäudemodellen gerufen. Was in anderen Branchen bereits State of the Art ist, wird jedoch von Planern nur sehr zögerlich eingesetzt. Dahinter steckt die Angst vor einer zunehmend aufwändiger werdenden Planung. Aber das Gegenteil ist der Fall, die Vorteile des 3D-Gebäudemodells überwiegen.

Bereits beim Entwurf von Gebäuden ist dreidimensionales Arbeiten für den Architekten und Planer der Normalfall. Schon die ersten kreativen Striche mit dem Bleistift lassen erkennen, dass in der ersten Phase jede Idee konsequent dreidimensional gedacht wird. Auch die Ausarbeitung dieser ersten Entwürfe geschieht mit dreidimensionalen Mitteln: Mit den Möglichkeiten des Modellbaus werden die besten Ideen geprüft und verfeinert.

Rückschritt aus Gewohnheit

Die ersten Entwurfsarbeiten und Genehmigungsplanungen werden innerhalb der Baubranche wieder in 2D abgebildet. Dies ist zum Teil den von den Bauämtern als Genehmigungsbehörde geforderten Plandarstellungen geschuldet und teilweise der Macht der Gewohnheit.
Im Maschinenbau oder in der Automobilindustrie ist es unvorstellbar während der Konstruktionsphase in der Darstellung auf eine komplette Dimension zu verzichten. Die Produktentwicklung moderner Fahrzeuge und Maschinen ist ohne eine millimetergenaue 3-D Konstruktion nicht vorstellbar.

Auch wenn ganz wenige Architekturbüros immer noch komplett auf die digitale CAD-Planung verzichten, kann heute nur konkurrenzfähig arbeiten, wer seine computergenerierte Planung sowohl mit professionellen Bauherren als auch mit Fachplanern austauschen kann.
Der Vorteil einer 3D-Planung ist, das lehren die Erfahrungen des Maschinenbaus und der Automobilindustrie, unbestreitbar. Das ist auf den ersten Blick nicht immer erkennbar, denn nicht wenige Architekten nutzen 3D-Modelle nur zu Präsentationszwecken bei Bauherren und Investoren oder als Illustration in Architekturwettbewerben. Diese 3D generierten Computermodelle dienen jedoch ausschließlich der visuellen Darstellung und können aufgrund der fehlenden Datenbasis nicht als Grundlage für die vertiefende Planung herhalten. Solche Animationen sind mit echten 3D-Gebäudemodellen nicht zu vergleichen.

3D-Gebäudemodelle erschaffen Mehrwerte

Die Vorstellung einer »digitalen Kette« zwischen allen Phasen der Planung sowie eines vollständigen finalen 3D-Gebäudemodells sind mehr als Theorie. Investoren und Bauherren verlangen zukünftig nicht nur die mangelfreie Errichtung ihres Bauwerks, sondern zusätzlich sämtliche Gebäudedaten die für die spätere Bewirtschaftung des Neubaus notwendig sind. Weil diese Daten nach HOAI als Besondere Leistungen anzusehen sind – die nicht automatisch vom Architekten geschuldet werden – kann nach aktueller Rechtsprechung eine separate Vergütung verhandelt werden.

Eine durchgängige Modellierung einer Gebäudeplanung als 3D-Modell erschafft Mehrwerte. Führende internationale Architekturbüros arbeiten bereits in frühesten Entwurfsmodellen mit computergenerierten Formen und können diese über 3D-Drucker als genaues physikalisches Kunststoffmodell ausdrucken. Ein 3D-Modell kann vom ersten Gebäudeentwurf über die Werkplanung bis hin zum vollständigen Bauwerk inklusive Raumbuch, über die Haustechnik und Möblierung unter Einbeziehung aller Fachplaner ständig fortgeschrieben, verändert oder erweitert werden. Innerhalb des 3D-Modells lassen sich sämtliche Bauherrenanforderungen, die für jeden Fachplaner Basis seiner eigenen Leistungen sind, raumbezogen mitschreiben. Was früher in Papierform schriftlich in umfangreichen Ausdrucken festgehalten wurde, kann heute direkt und rechtssicher im 3-Modell notiert werden.

Änderungen am 3D-Modell in Echtzeit

Die Vorteile einer virtuellen Planung sind offensichtlich. Ein permanenter Datenaustausch aller Planungspartner stellt sicher, dass jeder Fachplaner zu jedem Zeitpunkt mit einem identischen Planungsstand arbeitet. Das funktioniert selbst über Länder- und Sprachgrenzen hinweg. Änderungen lassen sich ohne Zeitverlust mitteilen. Kollisionen oder räumliche Probleme können visuell, ohne das Erstellen von Deckenspiegeln, Schnitten oder Detailzeichnungen, identifiziert werden. Einbau- oder Wartungsszenarien sind durch die 3D-Darstellung bereits in jeder Planungsphase prüfbar.

Mehr Transparenz durch das 3D-Gebäudemodell

Das 3D-Gebäudemodell lässt den Planungsprozess transparenter werden und ist in der Lage jede Planänderung als neutrale Instanz zu protokollieren. Das ergibt im Streitfall mehr Rechtssicherheit zwischen allen Planungsbeteiligten. Der Gebäudeentwurf lässt sich im Zusammenspiel mit der Konstruktion und der vollständigen Haustechnik bewerten. Viele Fehler treten damit visuell zu Tage und müssen nicht durch Planvergleiche in detektivischer Arbeit gesucht werden. Damit lässt sich die Qualität der Leistungsanteile der Fachplaner leichter prüfen. Das dem Bauherren geschuldete mangelfreie Bauwerk kann durch eine höhere Planungsqualität effizienter und schneller erstellt werden. Auch die Kostensicherheit steigt, weil Kubaturen und Materialien nachweisbar einzeln auswertbar sind und auch bei Planänderungen als Teilmengen automatisch korrigiert werden.

Mit dem 3D-Gebäudemodell kann der Architekt auf eine etablierte Methodik setzen, die Planungen in hoher Qualität ermöglicht, die planerübergreifende Effizienz steigern und die Transparenz vom Entwurf bis zur Gebäudeübergabe erhöht.

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