Fachartikel

Das digitale Planen hat oberste Priorität

Sofern das bei den Folgen einer Pandemie überhaupt gesagt werden darf, er ist die „bessere Seite der Covid-Medaille“: Die Welt hat einen enormen Digitalisierungsschub erlebt wie nie zuvor. Von einem Tag auf den anderen waren Unternehmen gezwungen, vom Homeoffice zu arbeiten, sich per Videokonferenzen auszutauschen und die Digitalisierung ihrer Prozesse voranzutreiben, um ihre geschäftlichen Aktivitäten aufrechtzuerhalten. Das gilt ebenfalls für den Bausektor. Auch in einer Branche, die sich mit der Einführung neuer digitaler Werkzeuge eher etwas zögerlich verhalten hat, schreitet die Digitalisierung voran. In einer von BIMobject durchgeführten Studie[1] gab mehr als die Hälfte der Befragten an, dass ihre Arbeit seit Beginn der Pandemie „viel digitaler“ geworden sei. In der Untersuchung, in deren Verlauf 2.500 Fachleute aus den Bereichen Architektur, Planung und Design (kurz AECO) befragt wurden, zeigt deutlich, dass die Auswirkungen der Pandemie die Digitalisierung der Bauwirtschaft erheblich beschleunigt hat. Neue digitale Werkzeuge werden jetzt eingesetzt, von denen die Beschäftigten sagen, dass sie auf diese bei ihren täglichen Aufgaben nicht mehr verzichten möchten.

Zu den Gewinnern dieses digitalen Schubs gehört vor allem BIM (Building Information Modeling). Kein Wunder: In Zeiten, in den Präsenzmeetings ausfallen mussten, kommt digitalen Planungsmethoden ein großes Momentum zu. Aber das ist nur einer der Gründe. BIM boomt aufgrund der Notwendigkeit, effizientere und nachhaltigere Prozesse zu schaffen. Vor allem öffentliche Auftraggeber fordern dies.

Stellvertretend für viele andere Institutionen legt beispielsweise der Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft (ZKR) in seinen diesjährigen Handlungsempfehlungen den Fokus auf das Planen und Bauen für das Wohnen, Leben und Arbeiten der Zukunft. Eine der zentralen Forderungen lautet: „Planung, Errichtung und Umbau von Gebäuden und Infrastruktur müssen nachhaltiger werden. Das können wir nur erreichen, wenn wir technologische Potenziale umfassend ausschöpfen. Nachhaltig bauen heißt intelligent bauen“, so Wolfram Hatz, Vorsitzender des Zukunftsrats und Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.[2]

Autorin: Isabelle Dünow, Director Customer Success, BIMobject
Autorin: Isabelle Dünow, Director Customer Success, BIMobject

Eine Grundvoraussetzung für bedarfsgerechtes, kostengünstiges und zugleich nachhaltiges Bauen ist nicht nur nach Ansicht des ZKR eine umfassende Digitalisierung des Bauwesens. Dazu gehört das Building Information Modeling, das sämtliche Phasen im Lebenszyklus eines Bauwerks digital abbildet. „BIM ist die entscheidende Grundlage für die Umstellung auf eine echte Kreislaufwirtschaft. Denn die genaue digitale Dokumentation des Bau- und Sanierungsprozesses und der verwendeten Materialien bietet ein enormes Potenzial für das Baustoffrecycling“, so Hatz weiter.

Aber, so profan es sich anhört – BIM ist nicht gleich BIM!


[1] https://www.pressebox.de/pressemitteilung/bimobject-deutschland-gmbh/Tools-zur-digitalen-Produktpraesentation-die-neue-Normalitaet-in-der-Bauwirtschaft/boxid/1034693

[2] https://www.vbw-bayern.de/vbw/PresseCenter/Zukunftsrat-pr%C3%A4sentiert-technologische-Potenziale-f%C3%BCr-%C3%B6kologisch-nachhaltiges-Bauen.jsp