Bilanz 2020: WOLFF & MÜLLER erwirtschaftet 930 Millionen Euro
Dank eines umfangreichen Krisen- und Präventionsmanagements konnte das Bauunternehmen WOLFF & MÜLLER im Corona-Jahr seine Aufträge weitgehend wie geplant ausführen. In nächster Zeit stehen einige Großprojekte mit Stammkunden an.
Mit rund 2.100 Mitarbeitern an bundesweit 26 Standorten gehört WOLFF & MÜLLER zu den größten deutschen Bauunternehmen in privater Hand. Jetzt hat das Familienunternehmen seine Bilanz für das Corona-Jahr 2020 vorgelegt. In den drei Geschäftsfeldern Bau, Baustoffe und Dienstleistungen wurden insgesamt 930 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Vergleich zum Vorjahr 2019 zeigt: Während die Bereiche Baustoffe (30 Millionen) und Dienstleistungen (10 Millionen) konstant blieben, gingen die Bauleistungen aufgrund der Pandemie um 7,3 Prozent zurück. Der Umsatz von 890 Millionen Euro verteilt sich hier maßgeblich auf die Segmente Hoch- und Industriebau (340 Millionen), Tief- und Straßenbau (220 Millionen), Ingenieurbau (40 Millionen) sowie Baubeteiligungen (150 Millionen). „Im Vergleich zu anderen Branchen ist die Bauwirtschaft relativ gut durch dieses Ausnahmejahr gekommen. Wir sind dankbar, dass wir weiterbauen konnten, wenn auch unter erschwerten Bedingungen und mit einem hohen Zusatzaufwand“, sagt Geschäftsführer Udo Berner.
Großaufträge vor allem von Stammkunden
Vor allem im Hoch- und Industriebau haben sich die Corona-Auswirkungen bemerkbar gemacht: Planungszyklen haben sich verlängert, Baugenehmigungen verzögert. Einige Bauherren haben angesichts der Unsicherheit, wie sich die globale Wirtschaftslage entwickelt, geplante Projekte zurückgestellt. Andererseits holt gerade dieser Bereich derzeit stark auf: Ende 2020 gingen mehrere Großaufträge bei WOLFF & MÜLLER ein, darunter das Quartier Q8 im Stuttgarter Neckarpark, der Bürokomplex Marienzeile in Nürnberg, die Werkserweiterung für SEW Eurodrive in Graben-Neudorf, die Justizvollzugsanstalt in Zwickau und das Biomassekraftwerk in Hürth. Dieser Trend setzt sich 2021 nahtlos fort. Auch im nachhaltigen Modulbau steht ein großes Bauvorhaben an: Gemeinsam mit „aktivhaus“ realisiert WOLFF & MÜLLER in den nächsten Jahren ein Energiehaus-Plus-Quartier mit 329 Wohnungen für Mitarbeiter des Klinikums Stuttgart; Bauherr ist die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG). „Wir haben derzeit eine gute Auftragslage, die insbesondere auf die gute Zusammenarbeit mit Stammkunden zurückzuführen ist. Viele Bauherren, darunter DIBAG, SEW oder EUREF, kommen immer wieder auf uns zurück“, erklärt Berner.
Bauen in Corona-Zeiten: enormer Zusatzaufwand
Um trotz der Pandemie sicher weiterbauen zu können, hat WOLFF & MÜLLER ein umfangreiches Krisenmanagement aufgesetzt. Für vier Zielgruppen – Mitarbeiter, Kunden, Baupartner sowie Umwelt und Gesellschaft – wurde jeweils ein Lenkungskreis eingerichtet, der die Situation regelmäßig neu bewertet und pragmatische Maßnahmen festlegt. In einem zentralen Kernteam laufen die Fäden zusammen. Für jedes Bauprojekt hat das Unternehmen Präventionsmaßnahmen entwickelt und überprüft deren Umsetzung. Dabei werden nicht nur Abstand, Hygiene, Arbeitsorganisation und Kontakterfassung geregelt, sondern auch die Kommunikation und Kontrolle der Maßnahmen. Außer den eigenen Mitarbeitern gilt es, auch jene der Baupartner mitzunehmen, die in den verschiedenen Gewerken auf der Baustelle aktiv sind. „Der größte Aufwand besteht darin, die Arbeiten im Vorfeld genau zu durchdenken und so zu organisieren, dass keine Hotspots entstehen, an denen man sich ungeschützt nahekommt“, sagt Berner. Dazu setzt WOLFF & MÜLLER zum Beispiel auf ein rollierendes Schichtsystem und mehr technische Hilfsmittel wie Stützen oder Handlifte. Zudem wird möglichst viel im Freien vorgefertigt.
Eigener Campus fertiggestellt
„2020 war auch deshalb ein besonderes Jahr, weil wir unseren WOLFF & MÜLLER Campus in Stuttgart fertiggebaut haben“, sagt Dr. Albert Dürr, Geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens. Zu den Bestandsbauten gesellt sich nun ein neues Verwaltungsgebäude mit einer „WOLFF & MÜLLER Welt“ zur Präsentation des Unternehmens, einem modernen Konferenz- und Veranstaltungsbereich sowie drei Büroetagen. Hinzu kommen ein Hotel mit dem Betriebsrestaurant und ein neues Parkhaus. Die einzelnen Gebäude sind um einen zentralen Campus-Platz angeordnet.
Building Information Management ist Standard im Hochbau
Was die Zukunft betrifft, setzt WOLFF & MÜLLER weiterhin auf Prozessoptimierung und Digitalisierung. Seit Anfang 2020 ist Building Information Management (BIM) bei den Hochbauprojekten des Unternehmens Standard in der Rohbauphase und oft auch darüber hinaus. Auch die Nachhaltigkeitsstrategie wird ständig weiterentwickelt. Im Mai wurde WOLFF & MÜLLER als „Axia Best Managed Company 2021“ ausgezeichnet, einem Gütesiegel für erfolgreiche mittelständische Firmen mit Hauptsitz in Deutschland.