Automatisierung auf dem Vormarsch: Was BIM mit Robotik zu tun hat
Mit „BIM-Automation und Robotik“ bringt der bSD Verlag ein Fachbuch heraus, das dem Zeitgeist der Branche auf den Zahn fühlt. Aileen Pfeil und Ayham Kemand widmen sich darin der Frage, wie sich Automatisierung und Robotik sinnvoll in bestehende Planungs- und Bauprozesse integrieren lassen – auf Basis bewährter BIM-Methoden. Ihr Ansatz: technologieoffen, praxisnah und ohne Technik-Blabla.
Bauwirtschaft am Limit: Wo Automatisierung greift
Fachkräfte fehlen, Budgets schwanken und Projekte stehen immer häufiger unter digitalem Zugzwang. Das Bauwesen sieht sich längst mit strukturellen Engpässen konfrontiert, die sich nicht mehr allein durch klassisches Projektmanagement lösen lassen. Hier setzen digitale Technologien an – nicht als Heilsbringer, sondern als Werkzeuge, die Prozesse verschlanken, Fehlerquellen minimieren und neue Freiräume schaffen können.
Das Autorenduo zeigt auf, wo genau Automatisierung heute schon Wirkung entfaltet: bei der modellbasierten Arbeitsvorbereitung, in der Logistik, auf der Baustelle selbst – oder später im Betrieb. Dabei bleibt der Blick stets auf die Realität gerichtet: nicht alles, was technisch machbar ist, lohnt sich auch wirtschaftlich. Umso wichtiger sei eine strukturierte Datenbasis, auf der alle Beteiligten aufbauen können.
Gemeinsame Datengrundlage als Schlüssel zur Automatisierung
Im Vorwort des Buchs heißt es sinngemäß, dass moderne Automatisierung ohne eine zentrale, einheitliche Datenbasis kaum skalierbar sei. BIM wird in diesem Kontext nicht als zusätzliche Ebene verstanden, sondern als notwendiges Fundament – eine Art Betriebssystem für digitalisierte Bauprozesse. Die Herausforderung bestehe darin, die Datenmenge und -qualität so zu strukturieren, dass Roboter, Algorithmen und Menschen tatsächlich sinnvoll damit arbeiten können.

Pfeil und Kemand machen deutlich: Nur wenn alle Beteiligten Zugriff auf konsistente Informationen haben, lassen sich wiederholbare Abläufe effizient automatisieren. Das betrifft nicht nur Planer und Bauausführende, sondern zunehmend auch Betreiber und Wartungsteams.
Vom Schalplan zur Drohne: Konkrete Anwendungsszenarien
Das Buch bleibt nicht bei der Theorie stehen. Vorgestellt werden verschiedene Automatisierungstechniken entlang des gesamten Baulebenszyklus – von der Entwurfsphase bis zum Rückbau. Neben bekannten Ansätzen wie 3D-Druck oder Drohneneinsatz zeigt das Autorenteam auch weniger beachtete Felder auf, etwa die Potenziale robotergestützter Baustellenlogistik oder vorausschauender Wartung.
Der Ton bleibt dabei sachlich, aber optimistisch. Wer sich frühzeitig mit diesen Technologien auseinandersetzt, kann laut den Autoren Wettbewerbsvorteile sichern – nicht durch kurzfristige Effekte, sondern durch nachhaltigere Prozesse.
Lesestoff für BIM-erprobte Praktiker
„BIM-Automation und Robotik“ ist kein Grundlagenwerk und will es auch nicht sein. Vielmehr bietet es Orientierung für alle, die mitten in der Praxis stehen und sich fragen, wie weit Automatisierung heute tatsächlich gehen kann – und wo sie sinnvoll ansetzt. Wer sich mit der Transformation im Bau beschäftigt, findet hier viele praxisrelevante Anstöße.
BIM-Automation und Robotik
Herausgeber: bSD Verlag/buildingSMART Deutschland
Autoren: Aileen Pfeil und Ayham Kemand
17 cm × 24 cm, Softcover, 92 Seiten
ISBN: 978-3-948742-69-0
Buch: 48,00 Euro, E-Book: 48,00 Euro, Buch und E-Book: 62,40 Euro
Leseprobe und Buchvorstellung auf der Internetseite des bSD Verlags: buildingsmart-verlag.de/bim-automation-und-robotik

