Beton – Wissen für den Ingenieur und Architekten
Mit der Serie WHITEPAPER TECHNIK stellt ORCA Software einen kostenfreien Service für ausschreibende Planer zur Verfügung. Nachfolgend ein Auszug aus dem aktualisierten Whitepaper zum Thema Beton.
Das WHITEPAPER TECHNIK | Beton wurde im Juni 2024 aktualisiert und um die Regelungen der DIN 1045-1000 ergänzt. Die neue Normenreihe definiert drei Betonbauqualitätsklassen (BBQ), um die Kommunikation der Projektbeteiligten und die Qualitätssicherung im Betonbau zu unterstützen. Bei komplexen Bauaufgaben schreibt die Norm ein verbindliches Kommunikationsregime mit einem zentralen Betonbaukonzept vor, das alle wesentlichen Faktoren bei der Herstellung von Betonbauteilen und dem Errichten von Betonbauwerken berücksichtigt.
Beton
Arten von Beton
Der heutige hochtechnisierte Beton besteht aus bis zu sechs Komponenten: Zement, Zuschlag, Wasser, Zusatzmittel, Zusatzstoffe und Luft. Aufgrund der zahlreichen Modifizierungsmöglichkeiten kann Beton selbstverdichtend sein, kann hochfest oder säureresistent eingestellt werden.
Die Trockenrohdichte von Normalbeton beträgt von 2.000 kg/m³ bis zu 2.600 kg/m³. Leichtbetone haben eine Rohdichte unter 2.000 kg/m³, nicht genormte Infraleichtbetone sind leichter als 800 kg/m³. Selbstverdichtender Beton (SVB) eignet sich für geometrisch anspruchsvolle Bauteile, und WU-Beton verhindert den Durchtritt von flüssigem Wasser in Beton.
Anforderungen an Beton
Die Festlegung des Betons muss mindestens Angaben enthalten zu Druckfestigkeitsklasse,
Expositionsklassen, Größtkorn der Gesteinskörnung sowie Klasse des Chloridgehalts.
Expositionsklassen
Basierend auf den Regelungen in DIN EN 206, DIN 1045-2 und DIN 1045-1000 werden Betone (bewehrte Betone) in verschiedene Klassen eingeteilt. Die Klassifizierung erfolgt nach Anforderungen, Umwelteinwirkungen, nach Frost- und Taumittelwiderstand, nach dem Widerstand gegen chemische Angriffe, nach der Verschleißbeanspruchung. Ebenso erfolgt eine Klassifizierung nach Feuchtebeanspruchung (W-Klassen).
Frischbeton
Bestimmend für den Frischbeton sind Wasserzementwert und Konsistenz des Betons.
Steigt die Wassermenge bei gleicher Zementmenge, steigt der Wasserzementwert. Für die jeweiligen Expositionsklassen des Betons ist der Wasserzementwert zu begrenzen, um eine ausreichende Dichtigkeit und Dauerhaftigkeit des Zementsteingefüges zu erhalten.
Mit der Konsistenz ist die Steifigkeit des Frischbetons gemeint, was auch bedeutet: seine Verarbeitbarkeit, seine Verdichtbarkeit, die Förderbarkeit und die Einbaubarkeit.
Qualitätssicherung nach DIN 1045-1000
Die Qualitätssicherung von Betonbauwerken bei Betonbauqualitätsklassen E und S wird nach DIN 1045-1000 vor allem auch durch eine strukturierte Kommunikation unter den beteiligten Fachleuten und Parteien erreicht. Teilnehmerkreis und Art dieser sogenannten Betonfachgespräche sind abhängig von den Anforderungen, die sich aus dem jeweiligen Projekt und den Qualitätsklassen von Beton und Bauwerk ergeben. Man unterscheidet in BBQ-Ausschreibungsgespräche und BBQ-Ausführungsgespräche.
Zemente, Zuschläge und Zusätze
Zement ist als Bindemittel ein zentraler Bestandteil von Beton. Durch die Mischung mit Wasser entsteht aus Zement Zementleim; im ausgehärteten Zustand spricht man von Zementstein.
Zementarten
Es werden fünf Haupt-Zementarten unterschieden, welche in 27 Unterarten eingeteilt werden:
CEM I: Portlandzement
CEM II: Portlandkompositzemente
CEM III: Hochofenzement
CEM IV: Puzzolanzement
CEM V: Kompositzement
DIN EN 14216 beschreibt darüber hinaus Zemente mit sehr niedriger Hydratationswärme: Hochofenzement VLH III, Puzzolanzement VLH IV und Kompositzement VLH V.
Die Zemente werden in den Festigkeitsklassen 22,5, 32,5, 42,5 und 52,5 hergestellt. Sie werden nochmals unterteilt in die Anfangsfestigkeiten (ausgenommen 22,5) niedrig (L = Low), normal, üblich (N = Normal) und hoch (R = Rapid).
Zuschläge – Gesteinskörnungen
Gesteinskörnungen bilden bis zu 80 % des Betonvolumens. Die Eigenschaften des Betons werden in hohem Maße von der Gesteinskörnung und ihrer Sieblinie beeinflusst.
Gesteinskörnungen unterscheiden sich nach ihrer Herkunft (natürlich oder industriell hergestellt), nach der Gesteinsart, der Rohdichte, der Kornform und der Korngröße. Sie nehmen wesentlichen Einfluss auf Verarbeitbarkeit, Zementleimanteil, Volumen, Festigkeit und Oberflächenbeschaffenheit des Betons.
Betonzusätze
Durch das Hinzufügen von Betonzusatzstoffen und Zusatzmitteln können die Betoneigenschaften verändert werden. Das betrifft die Verarbeitbarkeit, die Festigkeit, die Dichtigkeit, wie ebenso die Betonoberfläche.
Das gesamte Whitepaper zum Thema Beton kann angefordert werden unter: info.ausschreiben.de