BIM – Teamarbeit neu gedacht
Mit Archicad 24 zeigt GRAPHISOFT die Zukunft der Zusammenarbeit von Architekten und Fachplanern. Die 2020er Version der BIM-Software wird am 8. und 9. Juli in einem internationalen Online-Event der Öffentlichkeit vorgestellt. Archicad 24 rückt den ganzheitlichen und fachübergreifenden Planungsprozess in den Fokus. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit, im Sinne eines herstelleroffenen Open-BIM-Planungsstandards, nimmt einen besonders hohen Stellenwert ein: Etablierte Teamwork- und BIMcloud-Arbeitsprozesse wurden aus der Nutzerperspektive weitergedacht und um wichtige Funktionen ergänzt. Hinzu kommt ein komplett neuer Workflow, der Architekturplanung und Tragwerksplanung in Archicad 24 miteinander verknüpft.
Die vergangenen Monate des Arbeitens in Corona-Zeiten haben es erneut bestätigt: die dezentrale Zusammenarbeit von Projektteams, zeitgleich und an einem gemeinsamen Architekturmodell in Archicad erstellt, ist machbar. Möglich wird dies durch die Teamwork-Lösung in Verbindung mit der BIM-Planungssoftware und der BIMcloud – und zwar mit dem Zugriff von mehreren Planungspartnern auf eine gemeinsame Projektdatei.
Optimales Teamwork mit flexiblen BIMcloud-Modellen
GRAPHISOFT hat bei der Entwicklung der 2020er Archicad-Version die Teamwork-Fähigkeiten in Archicad 24 weiter ergänzt. Dabei wurden vor allem die Prozesse in der Zusammenarbeit von internen und externen Projektpartnern erneut geprüft und an wichtigen Stellschrauben optimiert. Wie schon in den vorangegangenen Versionen, flossen hier umfassendes Anwenderwissen und Anregungen aus der User-Community ein, die die Archicad-Programmierer umsetzen konnten.
Das Rückgrat des interdisziplinären Teamworks mit Archicad ist die BIMcloud. In ihr ist eine zentrale Projektdatei abgelegt, auf die alle Nutzer parallel zugreifen. Die zentrale Nutzer- und Rechteverwaltung, also wer welche Bereiche verändern darf, ist mit der BIMcloud ebenso möglich. Ein weiterer Vorteil: die BIMcloud ist auf einem Büroserver installiert. Hat das Architekturbüro mehrere Standorte, ist dies kein Problem: Die Mitarbeiter an anderen Standorten können sich via Internet mit dem zentralen Gebäudemodell auf dem Büroserver verbinden. Neu hinzu kommt mit Archicad 24 BIMcloud as a Service. GRAPHISOFT stellt hierbei dem Kunden eine komplett konfigurierte Cloudlösung im Netz bereit, auf die er sofort zugreifen kann. Der Anwender spart mit BIMcloud as a Service sämtliche Kosten und Aufwände für IT, Administration und Wartung sowie notwendiger Projekt-Backups. Über eine Monats- oder Jahresgebühr kauft ein Architekturbüro diese Leistungen als Paket ein. Weitere Infos dazu unter www.archicad.de/teamwork.
Teamwork und BIMcloud
• Die drei Modelle BIMcloud Basic, BIMcloud und BIMcloud as a Service: Individuell, nach Bürogröße und persönlichen Anforderungen:
• BIMcloud as a Service: IT-Kosten sparen und trotzdem vollwertigen Teamwork-Support nutzen – inkl. Administration, Wartung und Projekt-Backups
• Nachverfolgungsfunktion von Projektänderungen in BIMcloud und BIMcloud as a Service: Stets den Überblick behalten über wichtige Planungsupdates
• Sämtliche Projektdaten zentral an einem Ort: Alle relevanten Dateien (PDF, DWG, Hotlink-Module, PLN, IFC, JPEG etc.) können in der BIMcloud abgelegt werden. Serverchaos und ewige Dateisuche – endgültig „digitaler Schnee von gestern“
• Automatische Versionierung von Projektdateien: Verschiedene Planungsstände werden zentral in der BIMcloud vorgehalten. So lassen sich auch ältere Arbeitsstände wiederherstellen – wichtig z.B. bei Umplanungen in fortgeschrittenen Projektplanungen
• Den Überblick behalten, auch mal ohne PC und Laptop: Echtzeit-Kommunikation mit den Teamkollegen und Partnern über BIMx mit dem Tablet-PC und dem Smartphone
Building Together: Offener Workflow von Architekt und Tragwerksplaner
Die wichtige, aber bisher nicht immer reibungslos verlaufende Zusammenarbeit von Tragwerksplaner und Architekt ist in der 24er Archicad-Version in einem alltagstauglichen Prozess abgebildet. Denn es gibt eine Herausforderung: Der Statiker erhält nach der Entwurfsphase im BIM-Prozess zwar das Archicad-Gebäudemodell vom Architekten als IFC-Datei. Doch konnte er dieses bis dato nicht direkt für die Tragwerksplanung in seinem Statikprogramm verwenden. Er baut das Modell also mit den für ihn wesentlichen Parametern und Informationen zeitaufwendig nach.
Das Nachbauen entfällt nun; der Prozess sieht in Archicad 24 zukünftig wie folgt aus: Der Architekt gibt dem Tragwerksplaner eingeschränkten Zugriff auf sein frühes Entwurfsmodell. Das heißt, dass dieser die für ihn relevanten Bereiche im Modell bearbeiten kann. Über die Teamwork-Funktion in Archicad 24 nimmt der Planer nun einen ersten „Check“ vor und vermerkt Problempunkte, sog. „Issues“, direkt am Bauteil und gibt diese zur Bearbeitung zurück. Nachdem der Entwurf abgestimmt ist, kann der Tragwerkplaner das vorbereitete Modell aus Archicad 24 übernehmen. Es enthält nur für ihn relevante Planungsdaten, die er direkt in seinem vertrauten Statikprogramm über das SAF-Format einliest.
Kristina Brandt von der assmann gruppe in Dortmund sieht großes Potenzial für die vertiefende Zusammenarbeit von Architekten und Statikern. Als Generalplaner verbindet ihr Unternehmen Architektur- und Ingenieurleistungen für verschiedene Projekte. Kristina Brandt: „Bei der assmann gruppe bilden wir sowohl Architektur- als auch Tragwerksplanungen ab. Wir haben Workflows in Archicad 24 ausgemacht, die sich bestens für die enge Zusammenarbeit von Architekten und Tragwerksplanern anbieten. Die BIM-Software stellt uns hierfür maßgeschneiderte Tools zur Verfügung, die interne Prozesse vereinfacht und eine optimale externe Kommunikation mit den Tragwerksplanern ermöglicht. Wir sehen einen großen Mehrwert und werden das Potenzial für uns nutzen.“
Workflow von Architekt und Tragwerksplaner
• Tragwerksplaner und Architekt – Gemeinsam früh am Projekt: Das Tragwerksanalysemodell kann einfach aus dem Archicad 24-Modell abgeleitet werden. Ein erster Abgleich von Architektenwunsch und Statikanforderungen ist damit schnell erledigt. Aufwendige Umplanungen und Stress beim weiteren Entwurf lassen sich vermeiden.
• Einfacher Export des Analysemodells in die Statik-Software: Wenn der Entwurf steht, lässt sich das Analysemodell direkt in das vertraute Statikprogramm des Tragwerksplaners exportieren und direkt nutzen – ohne aufwendiges Nachbauen. Das spart viel Zeit und Arbeit.
• Statikmodell nachbauen? Das war gestern: Beim Export des Tragwerksanalysemodells sind alle für den Tragwerksplaner wichtigen Gebäudeinformationen im SAF-Format enthalten. SAF steht für „Structural Analysis Format“ und bietet die nötige Interoperabilität zwischen Archicad 24 und der hauseigenen Statik-Software.
• Änderungen in der Statik werden sofort sichtbar: Umgekehrt kann der Architekt sämtliche Anpassungen im Statikmodell sofort sehen, wenn ihm sein Tragwerksplaner die Datei im SAF-Format zurückschickt. Das erleichtert die gemeinsame und zielgerichtete Zusammenarbeit am Projekt.
Weitere Neuerungen in Archicad 24
• Issue-Management: Egal ob im kleinen oder großen Büro, beim Einfamilienhaus oder im Krankenhausbau: Der schnelle Check des Modells auf Schlüssigkeit von wichtigen Parametern ist für jeden Architekten wichtig, um die Entwurfsarbeit zu überprüfen. Das ist nun direkt in Archicad 24 möglich. Hinzu kommt der softwareübergreifende Austausch von Issues (Problempunkten) über das Austauschformat BCF 2.1. Sie lassen sich im Projekt gezielt organisieren. Denn nicht jedes Problem bedarf sofortiger Lösung – während andere besser schon gestern gelöst sind. Daher hilft das Strukturieren, Zuweisen und Verwalten von Issues direkt aus Archicad 24 jedem projektleitenden Architekten und BIM-Manager.
• Neuer Objektkatalog: editierbare Wohnmöbel für eine perfekte Präsentation.
• Aus Revit importieren: BIM-Objekte können im programmübergreifenden Datenaustausch sofort in die Archicad-Planung übernommen werden.
• Phyton-Script Einbindung: Das Phyton-Script in Archicad 24 erlaubt es, Befehle zu automatisieren oder Befehlsketten auszugeben. Sinnvoll ist dies vor allem bei großen Datenmengen in einem Projekt, mehreren Entwurfsvarianten mit veränderten, aber ähnlichen Parametern oder für vielfach wiederkehrende Aufgaben.